Anleitung: EM-a ganz leicht selbst herstellen

Februar 9, 2021

EM-a ganz einfach selbst herstellen

Rezept für die EM-a Herstellung

Sobald Du ein wenig in die EM-Welt hinein geschnuppert und „EM geleckt hast“, wirst Du die Anwendungen sicherlich auch ausweiten. Klar – bei der Wirkung!

Dann stellt sich schnell die Frage: das fertige EM kaufen oder doch lieber selbst fermentieren?

Das lässt sich sehr einfach beantworten.

Sobald Du größere Mengen von EM einsetzen möchtest, macht das selber Fermentieren mehr als Sinn. Und es ist auch gar nicht schwer – nur vielleicht etwas ungewohnt.

Aber erst einmal lösen wir noch ein paar mögliche Fragezeichen in Deinem Kopf auf:

Was ist eigentlich EM-a?

EM-a, das kleine a steht für aktiv, kann sehr einfach selbst hergestellt werden.

EM-a wird aus EM1, der EM-Urlösung hergestellt.

Wenn Du wissen möchtest was bei der Fermentation eigentlich grob passiert: Du züchtest Dir Billionen von helfenden Mikroorganismen.

Und das innerhalb von nur 7 Tagen!

So lange benötigen die Mikroorganismen um sich per Zellteilung genügend zu vermehren. Daraus entsteht dann eine stabile Lösung welche Du 4 – 6 Wochen lang verwenden kannst. Je nach Abfüllung und Lagerung.

Benötigte Dinge:

Die Mengenangaben für die richtige Mischung kannst Du in der Tabelle am Ende des Artikels entnehmen.

Praktische Hilfsmittel:

  • Messbecher
  • etwas längeres zum Umrühren
  • Wasserkocher
  • Trichter
EM-a Herstellung benötigte Dinge

Los geht’s mit der EM-a Herstellung:

EM-a Herstellung Zuckerrohr auflösen

Löse zuerst einmal die Zuckerrohrmelasse in heißem Wasser auf


EM-a Herstellung Check Melasse am Boden

Optional: fülle die Zuckerrohrmelasse in den Fermenter und fülle diesen dann mit etwas heißem Wasser auf. Prüfe durch schwenken des Fermenters ob sich die Zuckerrohrmelasse auch am Boden des Fermenters vollständig aufgelöst hat.

EM-a Herstellung Fermenter auffüllen

Danach kannst Du den Rest des Fermenters mit kaltem Wasser auffüllen (nach dem Auffüllen darf das Wasser die 40 Grad-Marke nicht mehr übersteigen)

EM-a Herstellung Zuckerrohrmelasse einfüllen

Fülle dann das EM 1 in den Fermenter und rühre alles gut um

EM-a Herstellung Fermenter einwickeln

Zum Schluss nur noch den Fermenter schließen und mit dem Stecker ab in die Steckdose.

Kleiner Tipp: Wenn Du den Fermenter so gut wie möglich in Decken einwickelst oder ihn in eine Styropor-Box stellst, sparst Du Dir einiges an Strom während der Fermentation.

Nach 7 – 10 Tagen kannst Du Dir das fertige EM-a in sehr saubere Flaschen abfüllen.

Davor sollte das fertige EM-a jedoch komplett abgekühlt sein.

Jetzt ist die EM-a Herstellung abgeschlossen und Du kannst es für sämtliche EM-Anwendungen verwenden. Du solltest es jedoch in den nächsten 4 – 6 Wochen aufbrauchen.

Die EM-a Herstellung pimpen

Du kannst die Fermentation noch stabiler gestalten, in dem Du in den Fermenter einen EM-Keramik Ring mit hinein gibst. Das unterstützt die Fermentation und macht sie noch stabiler.

Was Du bei der EM-a Herstellung falsch machen kannst

Erstmal erzähle ich Dir was passiert wenn Du bei der Fermentation etwas falsch machst:

Das EM-a wird nix, stinkt eventuell oder schimmelt sogar.

Ein gutes EM-a riecht angenehm Milchsauer wenn es fertig ist. Es geht stark in die Richtung vom EM1.

Damit Dir das nicht auch passiert – hier die Lieblings-Fehler bei der EM-a Herstellung:

Fermenter nicht reinigen

Da EM-a ja auch ein mega gutes Reinigungsmittel ist, denkt der ein oder andere vielleicht, dass eine Reinigung des Fermenters nach der Fermentation nicht nötig ist.

Das ist nicht so. Reinige den Fermenter nach der Fermentation sehr gründlich. Wasche ihn vielleicht sogar mit kochendem Wasser aus. Danach sollte er noch gründlich mit einem sauberen Tuch abgetrocknet werden.

Wenn er neutral riecht, ist es ein super Zeichen dass der Schrubb-Vorgang abgeschlossen ist.

Ansonsten halt einfach noch eine Runde…

HEISS! VIEL ZU HEISS!

Ein Klassiker ist, sehr heißes Wasser mit dem EM1 in den Fermenter zu geben.

Sobald die Temperatur die 40° Grad Marke überschreitet, beginnen die Mikroben im EM1 abzusterben. Also auf keinen Fall machen.

Sonst veranstaltest Du ein Mikroben-Massaker…

Daniel Düsentrieb spielen

Der ein oder andere spielt gerne Daniel Düsentrieb in seinem Leben und doktort einfach selbst herum.

Ein Beispiel: mit Honig anstatt Zuckerrohrmelasse fermentieren.

Honig hat antibakterielle Eigenschaften. Er ist also als Nahrung für die EM’s nicht besonders gut geeignet.

Oder einfach eine andere Zuckerrohrmelasse nehmen. Das kann stark auf Kosten der Mikroben-Dichte gehen.

Also, lieber an das richtige Rezept halten. Freestyle ist hier nicht so dolle…

Das falsche Behältnis wählen

Achte darauf dass die Flaschen, in welche Du Dein EM-a abfüllst wirklich sehr sauber sind.

Sind sie zu schmutzig, stört das die EM-Lösung und sie wird recht sicher nicht so lange haltbar sein.

Gehört der Fermenter in Rente?

Uralte Fermenter können schon mal Probleme bereiten. Gerade wenn die Oberflächen des Fermenter verletzt wurden und sich da irgend ein Unrat ansiedelt.

In diesem Fall kann es Sinn machen den Fermenter alle paar Jahre aus zu wechseln. Meiner ist jetzt dann 10 Jahre alt und funktioniert jedoch immer noch tadellos.

Soviel brauch ich im Moment nicht

Wenn Du einen 2 Liter-Fermenter hast, fermentiere auch circa 2 Liter EM. Und nicht nur einen oder einen halben.

Ein halb voller Fermenter produziert kein gutes EM-a. Es ist dann zu viel Sauerstoff im Fermenter und das stört die Fermentation unheimlich.

Den Fermenter also immer bis oben zum Rand auffüllen.

Wird schon passen

Die Zuckerrohrmelasse sollte ganz aufgelöst sein. Lieber zweimal nachsehen. Auch das rumrühren zum Schluss sehe ich als genauso wichtig an.

Damit auch alles gleichmäßig verteilt ist.

Du liest nicht bis hierher!

Ich kenne das von mir. Erst schießen und dann fragen wer es war. Oder anders gesagt: Erstmal hoch motiviert EM ansetzen und dann in der Anleitung noch einmal genau nachlesen damit man dahinter kommt was falsch lief…

Damit bei Dir nichts schief geht:

Erst einmal alles genau durchlesen. Danach heißt es: Viel Spaß beim fermentieren!

Tabelle für das richtige Mischverhältnis:

Fermenter-GrößeEM 1Zuckerrohrmelasse
2 Liter60 ml60 ml
5 Liter150 ml150 ml
10 Liter300 ml300 ml
15 Liter450 ml450 ml
30 Liter900 ml900 ml
50 Liter1,5 Liter1,5 Liter
80 Liter2,4 Liter2,4 Liter
125 Liter3,75 Liter3,75 Liter
150 Liter4,5 Liter4,5 Liter
200 Liter6,0 Liter6,0 Liter
300 Liter9,0 Liter9,0 Liter
500 Liter15,0 Liter15,0 Liter

Über den Autor

Alexander Pippir

Alex ist ein Freund der Ursachen-Forschung und hinterfragt Dinge oft bis ins allerletzte Detail. Qualität, Respekt und eine Enkel-taugliche Lebensweise stehen bei Ihm an oberster Stelle. Doch eins ist Ihm mindestens genauso wichtig: Spaß und Freude am Leben. Daran forscht er schon seit Jahren diese zwei Welten miteinander zu vereinen.

  • Cool 💪🙏🏻vielen Dank endlich mal einer der klare Ansage macht! Das vereinfacht die Sache;-) und: ich hab bis zum Ende gelesen: denn… bevor ich doppelt arbeite, mache ich lieber gleich richtig.. vielen Dank 👌

    • Hi Richard,

      ja, die Zuckerrohrmelasse ist ja theoretisch sowieso ewig haltbar und der macht das überhaupt nichts aus.

      Das EM1 ist die stabilste EM-Lösung am Markt und ebenfalls sehr lange – auch nach dem Öffnen – haltbar.

      Ein kleiner Tipp für’s EM: wenn Du bei den Plastikflaschen vor dem Verschließen der Flasche die Luft raus drückst und dann erst verschließt, hält es noch länger.

      • Nun, die Mischung ist seit genau 5 Minuten im Fermenter und ich bin schweissgebadet. In der Hitze des Gefechts habe ich vergessen im Messbecher die nötige Menge Wasser aufzufüllen. Somit das ganze Wasser in den Flaschen abfüllen und mit dem Messbecher nochmals sauber abfüllen. Schwein gehabt, muss nur noch 2 del. Wasser nachfüllen. Fermeter verschlossen und Stecker an die Steckdose. Frage noch, darf ich den Fermeter an die Sonne stellen oder verursache ich damit ein „Massaker“? Gruss Richard, in der Zwischenzeit nicht mehr schweissgebadet.

        • Hi Richard,

          das könnte tatsächlich ein kleines Massaker geben wenn zu viel UV-Licht oder auch zu viel Wärme an das EM-a ran kommt.

          Ich habe es immer – eingewickelt in ein Tuch – unter meinem Schreibtisch im Schatten stehen.

          Regenerative Grüße aus dem bodenständig
          Alex

          • ….. noch eine Frage. Habe eine 10 Liter Giesskannen, wieviel EM soll ich beigeben. Ich möchte meinen Gemüsegarten damit giessen. Bei zwei Gemüsebeeten ist der Wachstum sehr schlecht, sogar die Salbei ist verendet. Gruss und Danke Richard

          • Hi Richard,

            da würde ich auf jeden Fall 200 ml pro 10 Liter Gießkanne dazu geben.

            Und dann anfangs schön regelmäßig – alle 1 bis 2 Wochen – gießen.

            Dann sollte das Wachstum wieder schnell zurück kommen. 🙂

            Regenerative Grüße
            Alex

      • Hi Richard,

        wenn es zu kalt wird macht es eher kein Sinn mehr. Unter 8 – 10 Grad gibt es ein Teilabsterbern der Mikroorganismen – wobei sie in Kombination mit Organik (z. B. Bokashi) auch super überwintern können.

        Ich persönlich gieße in den kälteren Monaten (unter 10 Grad) nicht mehr.

        Dafür starte ich dann recht zeitig im Frühjahr und bereite den Boden dann auf die kommende Saison vor.

        Regenerative Grüße aus dem bodenständig
        Alex

        • Hi Alex
          ich habe nun zeitlich begonnen den Gemüsegarten mit EM zu bewässern. Nun haben wir seit gut einer Woche wieder Winter. War somit die Arbeit für die Katz?

          Gruss Richard

          • Hi Richard,

            nein, das war nicht für die Katz.

            Sobald die Mikroben in den Boden sickern und mit Organik in Kontakt kommen können sie gut „überwintern“. :o)

            Regenerative Grüße aus dem bodenständig
            Alex

  • Hi Alexander, geht es auch ohne Strom? Ich lebe off grid und möchte gern EMa ansetzen, habe aber nicht immer ausreichend Strom zur Verfügung. Liebe Grüße Naschwa

    • Hi Naschwa,

      ohne Strom habe ich leider keine Erfahrung.

      Gehen tut grundlegend ja so gut wie alles. 🙂

      Es ist wichtig bei der Fermentation die Temperatur gleichmäßig um die 40 ° Celsius zu halten.

      Kleine Schwankungen werden da nichts machen, grob sollte es jedoch stimmen.

      Ansonsten läuft die Fermentation nicht richtig ab und am Schluss kommt halt kein wirkliches EM mehr raus da sich nicht alle Stämme richtig entwickeln können.

      Im Sommer z. B. könnte ich es mir auf dem Dachboden gut vorstellen das es gehen könnte. Die regelmäßige Kontrolle ist da natürlich dann immer nötig.

      Regenerative Grüße aus dem bodenständig
      Alex

    • Ich kenne jemanden, der hat kleinere Mengen EM-a bis 2 Liter mithilfe von Teelichtern und Kochtopf erfolgreich hergestellt.( Kontrolle der Temperatur dabei mit Thermometer regelmäßig durchgeführt)

      • Hi Gitte,

        das ist ja spannend.

        Klar kann das funktionieren wenn die Temperatur regelmäßig kontrolliert wird und sie wirklich gleich bleibt.

        Ich finde die Methode jedoch nicht ganz so einfach. :o)

        Generell ist EM-a ja überall herstellbar. Es muss halt luftdicht sein und die gleichbleibende Temperatur muss gehalten werden.

  • Hallo, seit zwei Tagen ist alles im Fermenter und es schäumt aus dem kleinen Loch in der Oberfläche. Hab ich da was falsch gemacht? Oder ist das normal? Danke für eine Antwort

    • Hi!

      Ich vermute Du hast den Fermenter zu voll gemmacht.

      Das ist mir auch schon einmal passiert.

      Es darf nicht ganz bis oben hin aufgefüllt werden.

      Sonst kann das passieren.

      Du kannst auch gerne anrufen falls Du noch Fragen hast: 0731 92746649

      Regenerative Grüße aus Neu-Ulm
      Alex

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